Mr. Rasch RatgeberRiementrieb-Tipps
Video ansehenWas Du schon immer über Riementrieb wissen wolltest
Der Riementrieb im Fahrzeug wird in zwei Bereiche unterteilt. Zum einen sprechen wir von Zahnriemen und zum anderen von Keil- bzw. Keilrippenriemen. Zahnriemen übertragen vor allem Kräfte von der Kurbelwelle an die Nockenwelle und sorgen dafür, dass die Auf- und Abbewegung der Kolben und Ventile immer synchron stattfindet, also kein Motorschaden passiert. Oft ist in diesem Zahnriementrieb auch die Wasserpumpe als wichtiges Element einbezogen. Die Wartung dieser Komponenten nach Herstellervorschrift ist überlebenswichtig, da nur so einem Motorschaden vorgebeugt werden kann. Mit Keilriemen bzw. Keilrippenriemen werden Kräfte von der Kurbelwelle auf den Riemen und anschließend wieder vom Riemen auf die Abtriebsscheibe von Bauteilen wie, Servopumpe der Lenkung, Klimakompressor, Lichtmaschiene oder anderen Komfortbezogenen Bauteilen übertragen. Im Auto müssen diese Riementriebe auf Grund der Vielzahl an angetriebenen Bauteilen teilweise enorme Kräfte übertragen. Dabei kommt es zwangsläufig zu Verschleiß und daraus resultierenden festen Wechselintervallen. Diese sollten unbedingt eingehalten werden, um größere Folgeschäden zu vermeiden. Wir zeigen Euch, welche Riemenarten in Eurem Auto verbaut sind und was jeweils zu beachten ist.
Zahnriemen
Zahnriemen sorgen für den Gleichlauf von Kurbelwelle, Nockenwelle und treiben meist auch die Wasserpumpe an, welche für einen intakten Kühlkreislauf sorgt. Diese unscheinbaren Bauteile tragen dabei größte Verantwortung. Nur wenn sie korrekt arbeiten, ist sicher gestellt, dass die Bewegung der Kolben und Ventile so aufeinander abgestimmt ist, dass diese sich nie berühren. Sollte das doch einmal passieren, hätte man einen kapitalen Motorschaden. Genau deshalb sollten die vom Hersteller vorgeschriebenen Wechselintervalle unbedingt eingehalten werden. Idealerweise wechselt Ihr in diesem Zuge auch alle Rollen und die Wasserpumpe mit. Das spart zum einen Arbeit, zum anderen sind komplette Sätze preislich attraktiver.
Keilrippenriemen
Flachriemen, auch Keilrippenriemen genannt, treiben insbesondere Nebenaggregate an, welche dem Fahrkomfort dienen. Mit Ihnen wird zum Beispiel die Lichtmaschine angetrieben, die das Bordnetz mit Strom versorgt und die Batterie lädt. Auch die Klimakompressoren benötigen Keilrippenriemen, um für angenehme Temperaturen in Eurem Fahrzeug zu sorgen. Beim Wechsel dieser Bauteile solltet Ihr darauf achten, alle angetriebenen Elemente auf Verschleiß zu kontrollieren. Insbesondere entkoppelte Riemenscheiben dürfen nicht verschlissen sein, da sonst ein erhöhter Verschleiß des neuen Riemens zu vermuten ist.
Keilriemen
Keilriemen wurden früher in Fahrzeugen verbaut, als die zu übertragenden Kräfte noch geringer waren. Ein Keilriemen kann auf Grund seiner Bauform nur begrenzt Kräfte aufnehmen. Flachriemen haben durch ihre größere Auflagefläche einen deutlich besseren Wirkungsgrad und haben den Keilriemen im Fahrzeug fast flächendeckend abgelöst.
Riemenscheiben
Riemenscheiben treiben über die Kurbelwelle den Keilrippenriemen an. Viele dieser Riemenscheiben sind Gummigelagert, um Schwingungen der Kurbelwelle und des Riementriebs voneinander zu entkoppelt. Wenn dieses Gummilagerung defekt ist, kann eine Riemenscheibe stark vibrieren und den kompletten Riementreib im Mitleidenschaft ziehen. Deshalb solltet Ihr sie regelmäßig auf Schäden prüfen.
Freilauf an der Lichtmaschine
Jeder Generator soll im Idealfall eine gleichmäßige Drehbewegung erzeugen. Da ein Motor durch die Auf- und Abbewegung der Kolben jedoch keine wirklich gleichförmige Drehbewegung erzeugt, wurden so genannte Freiläufe entwickelt. Diese ähnlich dem Freilauf an Fahrrad-Hinterrädern. Bei Defekten solltet Ihr diese nur durch hochwertige Produkte ersetzen, um Schäden an der Bordelektronik zu vermeiden.
Spezialwerkzeug
Viele Anwendungen im Bereich Riementrieb sind nur dann fachgerecht zu wechseln, wenn man Spezialwerkzeug nutzt. Bitte informiert Euch hier vorab und fragt lieber den Fachmann, bevor Ihr irreversible Schäden an Eurem Fahrzeug verursacht. Unsere Mechaniker-Hotline hilft Euch hier kompetent weiter.